Zeitschriftenartikel (Wiss.)

Burundi: Das Ende der Versöhnung?

Erschienen in: 
Blätter für deutsche und internationale Politik , 2020, 8, 29-32
Kurze Beschreibung / Abstract: 

Der Himmel hat ihn doch nicht gerettet, auch wenn der langjährige burundische Präsident sich immer auf göttlichen Beistand verlassen hatte: Am 8. Juni starb der erst 55jährige Pierre Nkurunziza völlig überraschend – offiziellen Verlautbarungen zufolge an Herzversagen, aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch an einer Infektion mit dem Coronavirus, das der Präsident für nicht existent hielt. Schon im Mai war seine Frau an Covid-19 erkrankt und überlebte nur dank ihrer Evakuierung nach Kenia. Nkurunziza starb zweieinhalb Monate vor dem regulären Ende seiner Amtszeit, sein Nachfolger stand schon fest: Bereits am 20. Mai war Evariste Ndayishimiye zum neuen Präsidenten des zentralafrikanischen Staates gewählt worden; nach dem Tod seines Vorgängers am 18. Juni wurde er vorzeitig ins Präsidentenamt eingeführt. Dieser Übergang vollzog sich keineswegs geräuschlos: Bereits kurz nach Nkurunzizas Tod verlangte der bei der Präsidentschaftswahl unterlegene Kandidat Agathon Rwasa Neuwahlen: Stirbt der Präsident im Amt, übernimmt laut Verfassung der Präsident der Nationalversammlung die Interimsgeschäfte und muss innerhalb von drei Monaten Neuwahlen ausschreiben.

Erscheinungsdatum Print: 
Saturday, 1. August 2020
Sprache: 
Deutsch
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